von AR Göhring

Elon Musk kontrolliert von Zeit zu Zeit den Bau seiner Gigafaktorei bei Berlin. Vor kurzem traf er dabei auf Armin Laschet, der ähnlich wie Baerbock durch den Wahlkampf dilettiert.

Es war eines der seltsamsten Nachrichtenvideos der letzten Woche: Armin Laschet, auf Wahlkampftour, besucht die „Gigafactory“ bei Berlin. Der ebenfalls anwesende Chef, Multi-Multimilliardär Elon Musk, tritt mit dem Kanzlerkandidaten vor die Mikrofone und antwortet auf den Vorwurf einer Journalistin, das Riesenwerk würde der Gegend das Wasser entziehen, mit hysterisch-gespieltem Lachen und behauptet, hier würde es genug regnen.

Als Armin Laschet nachlegt und die Frage stellt, welches Auto das bessere sein, Akku-Elektro oder Wasserstoff, reagierte der hünenhafte Musk erneut mit künstlich-schallendem Lachen.

In den sozialen Medien wurde der Vorfall als weiterer Fettnapf von Laschet gewertet, der es seiner Konkurrentin Baerbock gleichtut und sich jede Woche erneut selber desavouiert. Daß der Unions-Kandidat beim Wahlkampftermin kontroverse Ansichten äußert, ist schon reichlich ungeschickt. Man kann es aber auch so lesen, daß der Mann dem Klimapolitik-Schnorrer Musk zeigen wollte, wo es unter ihm lang gehe. Daß Laschet das Land nach 16 überlangen Merkel-Jahren als Sanierungsfall ansieht, hat Vera Lengsfeld mehrfach betont. Auch in Sachen Corona war es der Rheinländer, der am lautesten der herostratischen Allesdichtmachen-Politik von Merkel und Söder widersprach („Öffnungs-Diskussions-Orgien“).

Der Mann gilt als überzeugter Katholik und wird von einem ebenso glaubensfesten Spin-Doctor beraten, was in dem heftig kritisierten Matrjoschka-Puppen-Video der SPD thematisiert wurde. Glaubensfeste Christen stehen meist zivilreligiösen Heilslehren ablehnend gegenüber und sind von deren Weltrettungs-Attitüde nicht zu beeindrucken. Daß Musk zudem mit der Herstellung seiner Lithium-Boliden noch nie relevant Geld verdiente, sondern von Subventionen und anderen Transfers wie deutschen* Klimazertifikaten lebt, dürfte Laschet bekannt sein – vielleicht liest er ja bei uns mit, oder läßt lesen…

Von daher ist es ihm positiv anzurechnen, daß er beim Treffen mit Schnorrer Musk, der seinen Reichtum auf Kosten unserer Automobilindustrie mehrt (weit über 100 Mrd. Dollar schon), subtil Kritik äußert. Leider war der Termin dafür ungeeignet, und Hüne Musk ist ein guter Menschenführer, wie Boris Reitschuster betonte, der zudem mit seinem Klimarettungs-Argument bei Journalisten noch gut ankommt. „Noch“ deshalb, weil bereits die Klima-Antifa einen Anschlag auf die Stromversorgung seiner Gigafaktorei verübte. Wenn die wissen, daß Elektroautos mit Lithiumakkus eher mehr Emissionen verursachen als einsparen; und die Rohstoffe unter menschenverachtenden Bedingungen gewonnen werden, wissen das die Journalisten auch.

Wenn die Presse den amerikanischen Multimultimilliardär zunehmend als eine Art ökokapitalistische Heuschrecke wahrnimmt, könnte Laschet derjenige sein, der zuletzt lacht. Sofern er weitere Fettnäpfe ausläßt und nicht Olaf Scholz ihm die Krone wegschnappt.

*deutsche Klimazertifkate: Der CO2-Handel spielt mittlerweile nur noch in Europa eine Rolle. Heißt: in Deutschland, Börse Leipzig.

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken