Cap Allon

Die ersten Beobachtungen für das FMI-Diagramm „Gesamt-Schneemasse für die nördliche Hemisphäre“ wurden soeben aufgezeichnet, und wie in den vergangenen Jahren liegt diese zu Saisonbeginn deutlich über dem 30-jährigen Durchschnitt.

Der erste Datenpunkt für die Saison 2021-22 liegt etwa 250 Gigatonnen über dem Durchschnitt der Jahre 1982-2012, was einmal mehr beweist, dass die IPCC-Prognosen einer abnehmenden Schneedecke auf einer fehlerhaften Grundlage beruhen:

Der rote, nicht eingekreiste Punkt zeigt die Eröffnung der Saison mit 250 Gigatonnen über dem Durchschnitt an [FMI = Finnish Meteorological Institute]:


Beim zweiten Datenpunkt (vom 3. Oktober) ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen – allerdings nur auf ein Niveau, das immer noch über dem oberen SD-Band liegt.

Historisch gesehen kann es zu dieser Jahreszeit zu einem gewissen Hin und Her kommen, und wir werden einige Wochen warten müssen, bevor sich die Dinge stabilisieren und ein Trend ermittelt werden kann. Wir können davon ausgehen, dass 1) die historisch niedrige Sonnenaktivität, die wir in letzter Zeit erlebt haben, sich auf die globalen Durchschnittstemperaturen auswirkt, und 2) der mehrjährige Wachstumstrend, der sich in ALLEN Schneedeckendiagrammen abzeichnet, wie z. B. in den FMI-Diagrammen, die ich hier verwende (aber es gibt auch ECCC-Diagramme, die das gleiche Bild zeichnen).

Zum Höchststand der Saison 2020-21 sah es so aus [FMI]:


Der bevorstehende Winter auf der Nordhalbkugel wird schon seit langem als Paukenschlag vorhergesagt, und während sich die Medien darum bemühen, jede erdenkliche Erklärung zu finden, um ihre gescheiterte Hypothese der „katastrophalen globalen Erwärmung“ (d. h. Erwärmung = Abkühlung) zu stützen, ist es auf der Grundlage der tatsächlichen Daten weitaus wahrscheinlicher, dass der Planet Erde an der Schwelle zu seiner nächsten großen Abkühlungsepoche steht – einem Großen Solaren Minimum.

Die ersten Beobachtungen aus der FMI-Gesamt-Schneemassen-Statistik dieser Saison bestätigen dies.

Das gilt auch für den globalen Temperaturrückgang, der 2016 begann:

Ebenso wie die Tatsache, dass der Südpol vor kurzem die kälteste 6-monatige Periode in der aufgezeichneten Geschichte erlebte und damit den bisherigen Kälte-Rekord von 1976 übertraf – ein Jahr, das in das tiefe Sonnenminimum des historisch schwachen Sonnenzyklus 20 fällt:

Und dann haben wir noch die SMB-Trendwende auf Grönland, die ebenfalls 2016 begann.
Die größte Insel der Welt hat in den letzten Jahren eine Reihe von positiven Schnee-Massenbilanzen [SMB] erlebt, in denen sich Schnee und Eis in einer Höhe angesammelt haben, die deutlich über dem vom Dänischen Meteorologischen Institut (DMI) verwendeten Durchschnitt der Jahre 1981-2010 liegt:


Fallen Sie nicht auf die herrschenden politischen Agenden der Zeit herein!

Link: https://electroverse.net/northern-hemisphere-snow-mass-season-opens-250-gigatons-above-1982-2012-average/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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Ergänzungen zu diesem Beitrag von Dipl.-Met. Christian Freuer: Ein kalter Winter wird mit schöner Regelmäßigkeit von einigen mehr oder weniger seriösen Quellen fast jedes Jahr prophezeit. Der Mainstream (DWD und Konsorten) prophezeit im Gegensatz dazu durchweg in jedem Jahr einen milden Winter. Das ist genauso Kaffeesatz-Leserei wie die entsprechenden Aussagen im obigen Artikel. Den habe ich auch nur übersetzt, weil darin einige statistische Fakten genannt sind.

Vor allem Kämpfe et al. haben immer wieder darauf hingewiesen, dass eine „Einwinterung“ in Nord- und Nordosteuropa eine unabdingbare Voraussetzung für kaltes Winterwetter bei uns ist. Bisher in diesem Oktober ist dort oben aber weit und breit nichts Derartiges erkennbar, wie Abb. A zeigt:

Abbildung A: aktuelle Wetterlage am 8. Oktober 2021, 00 UTC (2 Uhr MESZ). LINKS: 500 hPa (Quelle), RECHTS: 850 hPa (Quelle)

Auch in einer Woche zeigt sich nichts in dieser Richtung:

Abbildung B: Numerische GFS-Vorhersage für Freitag, den 15. Oktober 2021 (7 Tage). LINKS: 500 hPa (Quelle), RECHTS: 850 hPa (Quelle)

Simuliert wird über Nordosteuropa eine kräftige südwestliche Strömung, die zwar in den bodennahen Luftschichten um diese Jahreszeit nicht mehr unbedingt mildes Wetter bringt. Aber so etwas wie Frost und eine dauerhafte Schneedecke kann sich dabei nicht bilden.

Aber wir haben ja erst Anfang/Mitte Oktober. Und als Synoptiker bietet es sich an, einmal die derzeitige Lage mit Lagen in anderen Jahren zu vergleichen, in denen es in der Folge zu sehr kalten Wintern gekommen war. Bei Wetterzentrale.de findet sich zum Glück ein ausgezeichnetes Archiv.

Einer der kältesten Winter des vorigen Jahrhunderts war der Winter 1962/63. Wie sah die Wetterlage im Oktober 1962 aus? Gab es damals um diese Zeit schon eine „Einwinterung“?

Abbildung C: Auch Mitte Oktober 1962 war nur im äußersten Nordosten eine winterliche Luftmasse vorhanden, und von einer echten „Einwinterung“ konnte auch damals keine Rede sein.

Interessant ist aber eine andere Parallele. Sowohl aktuell als auch im Jahre 1962 zeigte sich zur gleichen Zeit über Skandinavien hoher Luftdruck, flankiert von einem Tiefdrucksystem über dem Mittelmeer. Was kann man daraus schließen?

Nun, in beiden Fällen ergab sich eine nordöstliche Strömung in Deutschland, womit sicher kein besonders warmes Wetter verbunden war. Es gibt zwar die berühmte statistische Regel von Prof. Franz Baur, nach welcher „es nach einem Oktober, der in Mitteleuropa um mindestens 2 K zu warm und gleichzeitig zu trocken ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem kalten oder sehr kalten Januar kommt“. (Näheres zur Interpretation dieser Regel hat der Autor dieser Zeilen bereits im Oktober 2014 unter seinem Pseudonym Hans-Dieter Schmidt hier veröffentlicht). Im Oktober 1962 kann davon aber auch keine Rede sein.

Nun gab es auch 1986/87 einen kalten, schneereichen Winter in Mitteleuropa. In Berlin wurde dabei an den Weihnachtstagen 1986 die höchste jemals gemessene Schneedecke zu Weihnachten registriert. Wie sah die Wetterlage im Oktober 1986 um diese Zeit aus?

So:

Abbildung D: Wetterlage am 8. Oktober 1986, 00 UTC. LINKS: 500 hPa (Quelle), RECHTS 850 hPa (Quelle)

Das sieht nun schon ganz anders aus. Dass aber das Schielen auf eine „Einwinterung“ dort oben wie üblich bei Wetter und Witterung nicht wie ein Kochrezept gelesen werden darf, zeigt das Beispiel Mitte Dezember ebenfalls im Jahre 1986, als sich auf dem Atlantik ein gigantischer Orkanwirbel mit einem Kerndruck unter 920 hPa (!) gebildet hatte. Damals lag aber zu jener Zeit schon ein beachtlicher Kaltluftkörper über Nordosteuropa. Genauer wird das vom Autor in diesem Beitrag beschrieben (darin etwas nach unten scrollen).

Fazit: Es ist viel zu früh, aus diesem Einzelvorgang („Einwinterung“ in Nordosteuropa ja oder nein) schon jetzt irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Die „Einwinterung“ müsste bis Ende November erfolgt sein – und da warten wir mal ab!

Dipl.-Met. Christian Freuer

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